Julia Mandl

juliamandl_finalGenießerin mit Drang nach Erfahrung. Mit dem Wortschatz eines gut gebildeten Seemannes, getarnt hinter einem Schneewittchen gleichen Puppengesicht. Haar so schwarz wie Ebenholz, die Haut so weiß wie Schnee, Lippen rot wie Blut etc. pp. Ihr wisst Bescheid. Aufgewachsen bin ich in einem kleinen hessischen Dorf. Aber hinausgezogen in die weite und vor allem große Welt, hat es mich schon immer. Nach meinem Abitur entschied ich mich  für das schöne – vor der Haustür liegende – Frankfurt am Main. Es wurde die Stadt in der ich nicht nur Obhut und Arbeit fand, sondern auch mein Soziologie Studium begann.  Geprägt wurde ich dennoch von schlechten Busverbindungen und Scheunen-Partys. Demnach erging es mir in der ersten Zeit in Frankfurt, wie Chinesischen Touristen auf Europatour: mitnehmen was geht. Man sagte mir mal, mein Leben sei wie eine Soap (und dies war leider nicht auf meine Schauspielerischen Eskapaden am Theater gemünzt). Als Soziologin sehe ich mein Leben jedoch lieber als  Langzeit-Feldversuch an. Ich suche nicht nur unabdinglich nach  der besten Gin Tonic Bar der Stadt, sondern auch nach dem »Wie« des modernen Lebens, woraus sich allzu oft ein »Echt jetzt?« ableitet. Diese Suche nach dem Wie und Warum der heutigen Zeit, halte ich schriftlich fest. Manche würden es Selbsttherapie nennen, ich sehe dahinter eher einen caritativen Zweck meine Fehlversuche, sowie meinen Erkenntnisgewinn - sobald er sich einstellen sollte - mit meinen Lesern zu teilen. Et voilà, la réalité.

 

1. Was bezeichnen Sie als Heimat:
     a. Ein Dorf?
     b. Eine Stadt oder ein Quartier darin?
     c. Einen Sprachraum?
     d. Einen Erdteil?
     e. Eine Wohnung?

Antwort: Als Soziologin, wie ich nun mal eine bin, komme ich nicht drum herum zuzugeben, dass sich meine prägende Heimat ein Dorf nennt. Aber ich sehe die literarische Viktorianische Zeit von Charles Dickens, die goldenen Zwanziger um F. Scott Fitzgerald und das prickelnde New York der Neuzeit von Carrie Bradshaw, ebenfalls als meine Heimat an. Verschiedene Heimaten, in die ich im geschützten Raum meines Dorfes entschwinden kann.

2. Wieviel Eigentum an Grund und Boden brauchen Sie, um keine Angst zu haben vor der Zukunft? (Angabe in Quadratmetern.) Oder finden Sie, dass die Angst eher zunimmt mit der Größe des Grundeigentums?

Antwort: Ich habe mit zunehmendem Eigentum an Grund und Boden eher Angst um meine Freiheit. Je mehr ich besitze, umso mehr bin ich an diesen Ort gebunden. Je mehr Fläche man zur Verfügung hat, desto mehr Topfpflanzen stehen überall rum. Der Akt jedes Mal jemandem zum Gießen zu finden, hemmt die Spontane Entdeckung der Welt. Oder auch einfach mal einen Ausflug nach Straßburg um Käse zu kaufen.

3. Halten Sie sich für einen guten Freund?

Antwort: Klar! Ich bin der Kracher auf jeder Party. Gerade meine Bescheidenheit wird sehr geschätzt. Bei Bedarf nenne ich gerne ein paar Referenzen um dies zu bestätigen. Einige haben noch was gut bei mir, dass könnten sie so mal einlösen …

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